FORSA-STUDIE DER NEU GEGRÜNDETEN INITIATIVE „GENERATION CEO“ ZUR CHANCENGLEICHHEIT VON FRAUEN BEIM AUFSTIEG INS TOP-MANAGEMENT:
86% DER WEIBLICHEN FÜHRUNGSKRÄFTE KRITISIEREN BEVORZUGUNG VON MÄNNERN BEIM KARRIERESPRUNG IN DIE SPITZE
Karriere-Hemmnisse sind vor allem die Dominanz männlicher Netzwerke und die Sorge vor familienbedingten Ausfallzeiten / Wunsch nach mehr Akzeptanz von Frauen in Führungspositionen und persönlichem Coaching / Initiative „Generation CEO“ will Bewusstsein zur Nutzung des Managerinnen-Potenzials stärken und Frauen durch Coaching fördern / Bertelsmann, Haniel, Henken, Mercedes Car Group, Otto Group, Siemens und Trumpf stellen rund eine Million Euro zum Start der Initiative bereit
Berlin, 9.Mai 2007 – Im Wettbewerb um die Top-Positionen in deutschen Unternehmen fühlt sich der weit überwiegende Teil der Frauen in Führungspositionen gegenüber vergleichbar qualifizierten Männern benachteiligt. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der neuen Initiative „Generation CEO“, die in diesen Tagen von dem Frankfurter Personalberater Heiner Thorborg sowie den Wirtschaftsmedien ‚Capital‘ und ‚Financial Times Deutschland‘ initiiert wurde. Danach haben 86 Prozent der Managerinnen den Eindruck, dass es für Frauen prinzipiell schwieriger ist, in Top-Positionen zu gelangen. Im eigenen Unternehmen beurteilten die Befragten die Karriere-Chancen für Frauen deutlich positiver. Befragt wurden 501 weibliche Führungskräfte mit Hochschulabschluss in Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern.
Als Karriere-Hemmnis Nummer eins führten 70 Prozent der weiblichen Führungskräfte im eigenen Unternehmen die Dominanz der männlichen Netzwerke an. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten nannten die Sorge der Vorgesetzten vor familienbedingten Ausfallzeiten der Frauen und 54 Prozent die ausgeprägte Ellenbogen-Mentalität bei den männlichen Kollegen. Generelle Vorbehalte der Geschäftsleitung gegenüber Frauen in Top-Führungspositionen beklagte nur ein Drittel. Gut jede fünfte Befragte (22 Prozent) sah als Grund den mangelnden Ehrgeiz der Frauen im eigenen Unternehmen. „Die überwiegend männlich dominierten Führungsstrukturen verstellen in vielen Unternehmen den Blick auf das bislang kaum genutzte Potenzial weiblicher Führungskräfte und gefährden so die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Das wollen wir mit der neuen Initiative „Generation CEO“ ändern“, so Heiner Thorborg.
Deutlich steigender Frauenanteil in Führungspositionen erwartet
Wie die Forsa-Umfrage für die Initiative „Generation CEO“ weiter ergab, sind die weiblichen Führungskräfte ausgesprochen optimistisch, dass der Frauenanteil in deutschen Führungs-Etagen in den nächsten fünf Jahren deutlich zulegen wird. 51 Prozent der Befragten rechnen mit einem Anteil von bis zu 15 Prozent, weitere 13 Prozent gehen von bis zu 20 Prozent aus. 28 Prozent erwarten eine gleichbleibende Verteilung und nur drei Prozent einen sinkenden Anteil. „Angesichts der meist hervorragenden akademischen Ausbildung der Frauen mit ausgeprägten Führungsambitionen dürfen die Ansprüche der weiblichen Führungskräfte an künftige Führungsstrukturen in deutschen Unternehmen ruhig noch offensiver formuliert werden“, meint dazu ‚Capital‘-Chefredakteur Dr. Klaus Schweinsberg.
Die Gründe für den erwarteten Anstieg weiblicher Führungskräfte sehen mehr als drei Viertel der befragten Frauen (79 Prozent) in der zunehmenden Bedeutung von meist als „weiblich“ geltender Qualifikationen wie Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit und Organisationstalent. Fast zwei Drittel (64 Prozent) gehen von einem fortschreitenden Abbau von Vorbehalten aus und 55 Prozent erwarten eine bessere Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Die demographische Entwicklung in Deutschland sehen lediglich 46 Prozent als Grund.
Wunsch nach mehr Akzeptanz für Top-Managerinnen
Mehr Akzeptanz für Frauen in Führungspositionen steht für 69 Prozent der Befragten an erster Stelle des Forderungskatalogs an das eigene Unternehmen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) wünscht sich von ihrem Arbeitgeber ein persönliches Karriere-Coaching und 49 Prozent würden eine gezielte Förderung von Frauen bei Einstellungen und Beförderungen begrüßen. In diese Richtung zielt auch die Aussage von 39 Prozent, die sich die Aufnahme in ein High-Potential-Programm wünschen. Formale Regelungen wie etwa die Einführung einer Frauenquote im Unternehmen stoßen auf breite Ablehnung. Nur 16 Prozent formulieren dies als Wunsch gegenüber ihrem Unternehmen. „Frauen wollen keine Förderung durch Quotenregelungen, sondern wegen ihrer persönlichen Qualifikation und Führungsfähigkeit“, beurteilt FTD-Chefredakteur Steffen Klusmann das Ergebnis.
Initiative „Generation CEO“ will Frauen auf dem Weg in Top-Führungspositionen fördern
Die vom Personalberater Heiner Thorborg sowie den Wirtschaftsmedien ‚Capital‘ und ‚Financial Times Deutschland“ ins Leben gerufene Initiative „Generation CEO“ wird sich für die Verbesserung der Situation von weiblichen Führungskräften auf dem Weg ins Top-Management gezielt einsetzen. Die Initiative wird von den Unternehmen Bertelsmann, Haniel, Henkel, Mercedes Car Group, Otto Group, Siemens und Trumpf gefördert und insgesamt mit einer Million Euro unterstützt. Ziel der Initiative ist es, die Zahl der Top-Managerinnen in den Unternehmen zu erhöhen und das Bewusstsein für das bislang ungenutzte Führungspotenzial zu schärfen. Bundesfamilienministerin Dr. Ursula von der Leyen hat die Schirmherrschaft übernommen. Aus den Kandidatinnen, die sich bei der Initiative bewerben oder nominiert werden, werden die besten 40 Kandidatinnen mit einem Coaching-Programm im Wert von ja 25.000 Euro gefördert.
Für Rückfragen:
Dragana Schmidt, Heiner Thorborg GmbH & Co. KG,
Tel. 069/920745-16, E-Mail: ds@thorborg.com
oder:
Rudolf Kahlen, Redaktion CAPITAL,
Tel. 040/31990533, E-Mail: kahlen.rudolf@guj.de
oder:
Martin Scheele, Redaktion FTD,
Tel. 040/31990407, E-Mail: scheele.martin@ftd.de
Zusammenfassung:
Die neu gegründete Initiative „Generation CEO“ hat das Ziel, die Zahl der Top-Managerinnen in Unternehmen zu erhöhen und das Bewusstsein für das bisher ungenutzte Führungspotential zu schärfen. Eine Forsa-Studie im Auftrag der Initiative nennt unterschiedliche Karrierehemmnisse und -bedürfnisse weibliche Führungskräfte aber auch die Erwartung eines deutlich steigenden Frauenanteils in Führungspositionen.